Dienstag, 23. Oktober 2012

Warum holen mich abends meine Gedanken bloß wieder ein? Den ganzen Tag schaffe ich es ohne Schwäche zu zeigen, aber sobald es Abend wird, alle von meiner Seite weichen und es langsam dunkel wird, holt mich die Vergangenheit ein. Es fühlt sich an wie tausende von Messern, die auf mich einstechen und mich zu Boden zwingen. Meine Schwäche ist ihnen schutzlos ausgeliefert. Ich bin verzweifelt, enttäuscht, verwirrt und traurig zugleich; egal, wie der Tag war und egal, was passiert ist. Jeder Abend ist gleich und niemals glücklich, solang ich allein bin. Ich fühle mich einsam und hilflos und ich weiß nicht warum. Jede Kleinigkeit bringt mich zum Tränen verlieren; ob ich es nun will oder nicht.
Ich will nicht schwach sein und vor allem auch keine Schwäche zeigen. Warum muss ich ausgerechnet abends allein sein, wo die Dunkelheit mich so umhüllen kann und ich mich eingeschüchtert von ihr fühle, weil ich weiß, dass sie stärker ist als ich?

Wie kommen wir aus dem Labyrinth des Leidens je wieder heraus?

Montag, 22. Oktober 2012

Zeit vergeht so unendlich schnell. Ich mein, was ist schon eine Minute? Wenn man wartet, dann ist sie eine halbe Ewigkeit. Aber wenn man nicht alle drei Sekunden auf den Sekundenzeiger schaut, dann ist eine Minute nur ein klitzekleiner Teil unseres Lebens.
Tag für Tag frage ich mich morgens,  wenn ich wach werde, wie ich den lagen Tag überstehen soll. Bis um eins in der Schule hocken und dann Hausaufgaben machen und anderen Krams erledigen. Es scheint nicht viel zu sein, aber es macht mich am Abend fertig, zu wissen, dass ich wahrscheinlich viel zu viele Minuten bei Facebook, Svz und Blogger verbracht habe. Dass ich viel zu lange einfach auf meinem Bett saß, um mal nachzudenken.
Jeden Abend holt mich der Gedanke ein, nicht genug getan zu haben. Die Tage vergehen, die Monate laufen weiter. Allein in drei Monaten bin ich schon 18. Dabei kommt mir mein letzter Geburtstag erst ein paar Monate her vor. Allgemein fühle ich mich nicht wie drei Monate vor 18.
Ich hasse die Zeit. Wenn sie scheiße ist, dann leistet sie mir so lange Gesellschaft, aber wenn sie schön ist, dann ist sie innerhalb von ein paar Sekunden vorbei. Das Leben ist so unfair. Nein, die Zeit ist so unfair.
Ich habe vor nichts mehr Angst als vor der Zukunft und vor der Zeit. Am liebsten würde ich die Zeit einfach anhalten wollen, damit alles so schön bleibt wie es ist und kein einziger Moment etwas daran kaputt machen kann..

Sonntag, 21. Oktober 2012

Morgen geht es wieder in meine kleine persönliche Hölle. Entweder es läuft gut und ich werde nicht von Feuerbällen abgeworfen oder eben doch. Mehr Möglichkeiten gibt es nicht. Klar, man könnte sagen, es liegt an mir, ich bin ja so in meine Opferrolle vertieft, dass ich da nicht wieder rauskomme, aber es ist ja nicht so als täte ich nichts. Ich vermeide schon Gespräche mit meinen lieben Klassenkameraden, allein um mir deren dämliches Geläster danach zu ersparen. Am besten ich mache es wie immer: Bring meine Sachen zu meinem Platz und verschwinde für mindestens zehn Minuten in die Parallelklasse. Da fühl ich mich zumindest um einiges wohler, als in meiner eigenen Klasse. 
Oberflächlichkeit wird bei uns gaaanz groß geschrieben. Wer nicht aussieht wie das nächste Germany's Topmodel, der wird sogleich zum nächsten Opfer verurteilt. Oder auch der, der angeblich nichts in der Birne hat oder sich allgemein nicht mit den In-Girls versteht. Beziehungsweise: Wen die In-Girls von anfang an nicht mochten. Deren Meinung zählt und keine andere. Das ist wie vor so einer Jury, in einer Sitzreihe sind sie zumindest schoneinmal. Nur mit dem Unterschied, dass Kritik nicht öffentlich besprochen wird, sondern in versammlungsähnlichen Sitzungen. Nach ein wenig mehr als einem Jahr prallt diese "Kritik" jedoch auch irgendwie an einem ab und es ist einem einfach egal, weil die eh absolut keine Ahnung haben, wovon sie reden.
Manchmal frage ich, in welcher Klassenstufe wir uns eigentlich befinden. Dieses Verhalten ähnelt nämlich eher ein paar Siebtklässlern, und nicht welchen aus dem zwölften Jahrgang. 
Aber ich habe davon ja sowieso keine Ahnung. Bin ja schließlich so tief in meine Opferrolle verfallen und ebenzu kommunikationsunfähig. Peace Mr. Klischee! Da Sie ja so viel Berufserfahrung haben, sollte ich ja auf Ihre Meinung vertrauen und mir jetzt Tag für Tag einreden, dass ich ein Opfer bin. Ist ja schließlich Ihr Urteil. Und meine wenigen Freunde lassen ja auch darauf zurückschließen, dass ich kommunikationsunfähig bin. Ja, klar. Weil Sie mich ja auch außerhalb der Schule kennen, hab ich recht? 
Drauf geschissen. 

I wanna sing, I wanna shout, I wanna scream till the words dry out.

Freitag, 19. Oktober 2012

Heute ist wieder so ein Tag, an dem ich mich schon wieder über die Verklemmtheit mancher Menschen aufregen könnte. Ich will nicht sagen, dass ich die offenste Person der Welt bin, aber doch schon ein bisschen mehr als eben diese. Worum's geht? Um eins dieser fast Tabu-Themen. Manche reden drüber, als wär es das Normalste der Welt und wieder andere würden am liebsten vor dem Thema weglaufen, weil sie allein die Vorstellung schon eklig und abstoßend finden. Aber mal ehrlich: Was um Himmelswillen ist so eklig daran, wenn man als Mädchen ein Mädchen liebt oder als Junge einen Jungen? Leben wir nicht mittlerweile in einer Zeit, in der es egal sein sollte, wen man liebt, hauptsache, man ist glücklich? Warum sind manche einfach so mega untolerant? Ich versteh es ehrlich gesagt nicht. Und ich würde denen, die so abwertend darüber reden, auch gerne mal 'ne Pfanne über den Kopf ziehen, in der Hoffnung, dass sie dann endlich ihre Augen öffnen und merken, dass wir uns im 21. Jahrhundert befinden. 
Man kann mir ja wohl nicht erzählen, dass man die Liebe so steuern kann, dass man sich aussucht, in wen man sich verliebt. Klar, manche werden niemals angezogen vom gleichen Geschlecht sein, aber lassen wir doch die in Ruhe, die es tun. Es zwingt uns keiner, ihnen zuzusehen, wie sie Händchen halten und sich küssen. Wen es stört, der soll in so einem Moment einfach wegsehen und nicht versuchen denen die Hölle heiß zu machen. Man verliebt sich schließlich in den Menschen. Und nicht in das Geschlecht.
Liebe ist unberechenbar, aber gleichzeitig wunderschön. Egal, mit wem sie ist und egal, wer einen dazu bringt, sie zu spüren. Macht endlich die Augen auf und findet euch damit ab, dass nicht mehr alles so ist, wie vor 100 Jahren.

Mittwoch, 17. Oktober 2012

Du willst also perfekt sein. Soso. Na dann versuch es doch mal. Kannst du das? Versuchen perfekt zu sein? Es versuchen bestimmt, aber es sein? Nie. Allein das Wort "perfekt" ist schonmal perfekt undefiniert. Es gibt quasi kein perfekt. Wie auch, wenn das für jeden Menschen was anderes ist? Genauso ist es mit schön, hübsch, nett, zickig und allen anderen beliebigen Adjektiven. Genau genommen haben sie keine für alle geltende Definitionen. Nur weil ich Jared Leto einfach megaheiß finde, musst du es nicht auch tun. Nur weil ich Caspers Musik schön finde, musst du das nicht auch so empfinden. Es ist für jeden anders. Und das wird immer so bleiben. Wir sind alle verschieden. Alle Individuen. Nichts ist für jeden genau gleich. Und das muss uns langsam mal bewusst werden. Nur weil dich irgendein Schwein von sonst wo "hässlich" nennt, musst du nicht gleich heulend vor dem Spiegel stehen und dir das einreden. Du bist wunderschön, wenn du einen Scheiß auf seinen Kommentar gibst, denn das beweist deine innere Stärke und das macht für mich wahre Schönheit aus. Nicht das Äußere, wo unsere Jugend sowieso immer oberflächlicher wird. Anfangen könnte ich da gleich bei meiner Klasse, aber wenn ich damit erstmal beginne, bin ich übermorgen noch am schreiben.
Fakt ist, dass wir uns nicht einfach von irgendwelchen Idioten niedermachen lassen sollten. Wir sind Jemand. Wir haben einen Namen, unsere Würde und vor allem: unseren Stolz. Und den sollte keiner zu Boden treten können. Egal in welcher Situation. Und egal, um was es geht. Also hör endlich auf über Dinge zu jammern, die dir an den Kopf geworfen werden und zeig ihnen, wer du wirklich bist!

Dienstag, 16. Oktober 2012

Wir sollten aufhören zu jammern und anfangen etwas zu tun. Sonst wird nie etwas aus unseren Zielen. Es regelt sich nichts von selbst. Wär ja auch zu schön. Wenn wir etwas erreichen wollen, müssen wir unseren Arsch bewegen. Es ist so und wird nie anders sein. Wir wissen das. Aber dennoch jammern wir lieber, in der Hoffnung, dass sich unsere Probleme von alleine lösen und unsere Ziele sich von alleine verwirklichen. Wär ja auch bequem. Unser Leben würde rund laufen und alles wäre so, wie wir es wollten, ohne das wir was tun. 
Wahrscheinlich ist das der Sinn des Teenagersalters. Dass wir realisieren, dass wir unseren Arsch hochbekommen müssen, dass wir selbständig werden und Dinge von alleine tun, ohne dass uns jemand sagen muss, dass wir etwas noch zu erledigen haben. Vielleicht aber auch nicht. Wer weiß das schon so genau? 
Klar ist, dass wir für unser Leben verantwortlich sind. Nicht Mama. Nicht Papa. Nicht unser Arbeitgeber oder Lehrer. Nicht unsere Geschwister oder sonst wer. Ganz allein wir sind dafür verantwortlich. Und wenn es mal schief läuft liegt das nicht an irgendwem, sondern an uns. So einfach ist das. Damit wäre sie Schuldfrage für immer geklärt.
 

Montag, 15. Oktober 2012

Heute war Philosophentag. Für mich jedenfalls. Und scheinbar auch für meinen besten Freund. "Ich habe Angst", sagte er. Ich fragte nach. Und meinte nur:"Du wirst ihr nicht wehtun, wenn du aufhörst egoistisch zu sein. Du liebst sie."
Habt ihr schon einmal darüber nachgedacht, dass Lieben nichts anderes ist, als egoistisch sein? Die Liebe an sich ist egoistisch. Warum? Ja, warum lieben wir denn? Warum wollen wir geliebt werden? Weil es uns glücklich macht. Wir lieben, weil wir glücklich sein wollen. Und das ist in einer Weise recht egoistisch. Denn im Unterbewusstsein geht es uns nicht darum, jemanden mit unserer Liebe glücklich zu machen, sondern deren Liebe zu uns dafür zu benutzen, glücklich zu sein. Wenn ich meinem Freund ein Geschenk mache, dann will ich, dass er glücklich ist. Klar. Wer will das denn auch nicht? Aber warum will ich, dass er glücklich ist? Weil es ihm dann besser geht? Auch, ja. Aber auch, weil es uns ein Gefühl der Bestätigung gibt. Es stärkt uns selbst. Wir benutzen Geschenke an andere also als reine Selbstbestätigung. Nur das ist uns bei der Sache an sich nicht bewusst. Weil sich darüber kein Schwein Gedanken macht. Wahrscheinlich. "Außer dir", meinte mein bester Freund dazu. Kann ich nicht bestätigen, aber ich bezweifle, dass viele mal darüber nachgedacht haben.
Nebenbei: Das soll nicht heißen, dass ich meinen Freund nicht liebe. Ich liebe ihn über alles. Und auch wenn ich ihm etwas schenke, will ich, dass ER glücklich ist. Und nicht, dass ich es bin. Aber wie gesagt: Dieses Verhalten ist wahrscheinlich nur mit dem Unterbewusstsein zu begründen. 


Und zum Schluss eine Frage: Soll ich wieder hier bloggen? Wenn auch nicht über das kleine, depressive, essgestörte Mädchen, aber dennoch über Themen, die mich zum Nachdenken angeregt haben. Habt ihr Interesse daran? Sagt es mir doch bitte. Weil irgendwie.. Vermiss ich diese Anonymität.